"Alzheimer" wird meist mit "Demenz" gleichgesetzt, ist aber streng genommen nur eine definierte Form von Demenzerkrankungen, von denen es verschiedene Arten gibt.
Demenz, die "Abnahme des Verstandes" bedeutet einen Abbau und Verlust von Fähigkeiten, die ein Mensch zuvor in seinem Leben hatte. Dieser Abbau bezieht sich oft zunächst auf die Merkfähigkeit und das Gedächtnis und kann auch soziale und emotionale Fähigkeiten, also zum Beispiel das Einfühlungsvermögen, die Steuerung von Wut und Ärger, die Steuerung der Laune und depressive Entwicklungen betreffen.
Die Diagnose einer Demenz kann man erst im Laufe eines gewissen Zeitraums stellen. Dazu sollten die Symptome seit mindestens sechs Monaten beobachtet werden und eher eine Zunahme als eine Abnahme der Intensität erreichen. Die unterschiedlichen Formen der Demenzerkrankung werden durch gezielte Diagnostik unterschieden und bieten je nach Ursache verschiedene Behandlungsmöglichkeiten.
Wenn zum Beispiel eine vaskuläre Demenz vorliegt, also eine Erkrankung der Blutgefäße, die das Gehirn versorgen, wird selbstverständlich dort angesetzt (Normalisierung des Blutdrucks durch Medikamente, Behandlung einer möglicherweise vorliegenden Diabetes, Senkung des vielleicht erhöhten Cholesterinspiegels durch Medikamente, Gabe von ASS / Aspirin zur Verbesserung der Durchblutung).
Alzheimer
Die Alzheimer-Erkrankung oder Alzheimer Demenz stellt mengenmäßig den größten Anteil der Demenzerkrankungen dar und macht etwa 60% der Erkrankungsfälle aus. Ursache für den Morbus Alzheimer ist eine Degeneration von Nervengewebe im Gehirn. Es entstehen Eiweiß-Abbauprodukte, die sich in kleinen Haufen, sogenannten Plaques oder in Faserform (Fibrillen) im Gehirngewebe ablagern und so die Arbeit der daneben liegenden Gehirnzellen behindern.
Ob und welche Art von Gendefekt, Mutationen oder Auslöser genau vorliegt, lässt sich bis heute noch nicht genau erklären.
Um die Jahrhundertwende 1901 beschrieb Alois Alzheimer den Fall einer Patientin in einer Frankfurter Nervenheilanstalt. In den darauf folgenden Jahren beschrieben andere Ärzte sehr ähnlich verlaufende Fälle in der Fachpresse, die dann nach dem Namen des Erstbeschreibers als Alzheimer-Krankheit bezeichnet wurden.
Der größte Teil der Alzheimer Erkrankungen spielt sich nach dem 65sten Lebensjahr ab. Da die Ursache eine Degeneration, also der Abbau eines zuvor gesunden Gewebes, ist, nimmt die Häufigkeit der Alzheimer Demenz (ebenso wie der anderen Demenzformen) mit zunehmendem Lebensalter zu. Bei unter 65-Jährigen kommt Alzheimer Demenz bei weniger als 2% aller Menschen vor, während von den über Neunzigjährigen etwa jeder Dritte an einer Demenz leidet.