Attraktive Ziele und niedrige Preise sind das Lockmittel von Kaffeefahrten.
Eigentlich eine tolle Sache - ein Ausflug ins Grüne oder in eine Stadt zusammen mit Freunden und Bekannten. Doch leider stellen sich vieler derartige Angebote im Nachinein als reine Abzocke dar. Die Bezeichnung Kaffeefahrt ist heutzutage vielfach gleichzusetzen mit einer Tagesreise mit angeschlossener Verkaufsveranstaltung.
Was vielleicht auf den ersten Blick gar nicht so schlimm klingt, entpuppt sich oftmals als wahre Tortur. Denn wenn Sie denken, dass Sie einen schönen Ausflug zum Beispiel nach Bremen unternehmen, die Stadt anschauen und im Anschluss bei Kaffee und Kuchen einfach für eine Stunde einem Werbefuzzi zuhören, dann werden Sie leider bitterlich enttäuscht.
Natürlich gibt es jede Menge Ausflüge, die halten was sie versprechen und ein tolles Erlebnis für alle Teilnehmer sind, aber viele Kaffeefahrten sind von Veranstaltern geplant, die eine ausgeklügelte Strategie verfolgen, bei der sie die Teilnehmer, in der Regel Rentner, nach allen Regel der Kunst ausnehmen. Die Reisegellschaft landet an einem abgelegenen Ort, in einem einsamen Gasthof, in dem den Teilnehmern der Kaffeefahrt vom Kochtopfset über die Heizdecke bis hin zu ominösen Nahrungsergänzungsmittel verschiedene Produkte angeboten werden, häufig in einer so hartnäckigen Weise, dass am Ende jeder etwas kauft, auch wenn gar kein Bedarf besteht, die Produkte vollkommen überteuert sind oder der eigene Gedlbeutel die geforderte Summe eigentlich gar nicht hergibt.
Vom eigentlichen Ausflugsziel gab es meistens auch nichts zu sehen, allenfalls konnten Sie den einen oder anderen Blick aus dem Busfenster auf Bremen erhaschen. Der Gasthof, der angesteuert wird, liegt dann sogar in Bremen (oder welches Ziel auch immer beworben wurde), sodass der Reiseanbieter die Kaffeefahrt nicht falsch bewirbt.