Ein Senior schaut in die Kamera, er hat die linke Hand ans linke Ohr gelegt, um besser hören zu können. Neben ihm seht eine junge Frau mit einem Megafon

Schwerhörigkeit im Alter

Mach doch mal den Fernseher lauter!
Schwerhörigkeit erkennen und behandeln

Die Altersschwerhörigkeit (mit dem schönen Fachbegriff Presbyakusis bedacht) ist eine normale und mit zunehmendem Lebensalter voranschreitende Verringerung des Hörvermögens. 
Schon nach dem vierzigsten Geburtstag können sich die ersten Anzeichen im Hörtest bei den meisten Menschen nachweisen lassen und schreiten dann in den folgenden Lebensjahren und Jahrzehnten fort. Dabei betrifft das Hörvermögen das Innenohr (nicht das Mittelohr mit dem Trommelfell und den Gehörknöchelchen), weil die Sinneszellen, die die gehörten Töne wahrnehmen und über den Hörnerven an das Gehirn weiterleiten, altern und nach und nach absterben.  

Vor allem bei Umgebungsgeräuschen wird es nach und nach schwieriger, Gesprochenes zu verstehen und Unterhaltungen ungehindert zu führen, was zu vermehrten Nachfragen und Frust führen kann.

Eine Heilung der Altersschwerhörigkeit ist nicht möglich, weil die Sinneszellen nicht erneuert oder ersetzt werden können, sodass eine Regeneration des Hörvermögens unmöglich ist.

Menschen sind von diesem natürlichen Alterungsvorgang trotzdem unterschiedlich stark betroffen, weil es einzelne Risikofaktoren gibt, die die Ausprägung der Hörminderung und es Abbaus an Sinneszellen verstärken können: Neben einer genetischen Veranlagung spielen der Diabetes mellitus und der Bluthochdruck eine Rolle, weil hierüber die Durchblutung auch im Innenohr negativ beeinflusst werden kann.
Vorausgegangene Beeinträchtigungen in früheren Lebensjahren (Knalltrauma, Schädigung durch lautes Musikhören, insbesondere bei direkter Beschallung durch gut abgedichtete Kopfhörer und hoher Lautstärke, die Einnahme sogenannter ototoxischer Medikamente oder anderweitige Durchblutungsstörungen haben einen negativen Einfluss darauf, wie sich das Gehör mit zunehmendem Lebensalter entwickelt.  

Insofern ist es auch schon in jüngeren Lebensjahren sinnvoll, eine gewisse Wahrnehmung für das Sinnesorgan Gehör zu entwickeln und es wo möglich gut zu schützen und zu schonen, damit es auch im höheren Lebensalter noch recht gut funktionieren kann.

Hörgerät zur Behandlung von Schwerhörigkeit

Die einzig sinnvolle Behandlung der Altersschwerhörigkeit besteht darin, ein Hörgerät anpassen zu lassen und dann regelmäßig zu tragen.

Hörgeräte verstärken den direkten Schall des Gesprächspartners so weit (möglicherweise bei gleichzeitiger Unterdrückung der Umgebungsgeräusche, die die Wahrnehmung stören), dass es einfacher möglich ist, Gespräche zu verstehen um sich in sozialen Situationen und im täglichen Leben besser zu bewegen. Ein halbwegs funktionierendes Gehör ist ein wichtiger Faktor für ein soziales Miteinander und das eigene Wohlbefinden im Austausch mit anderen Menschen.  

Viele Betroffene empfinden ein Hörgerät zunächst als unangenehm und geben das Tragen nach wenigen Tagen oder sogar Stunden wieder auf. Bitte beweisen Sie Durchhaltevermögen, Sie werden es sicherlich nicht bereuen!

Selbstverständlich ist es zunächst ungewohnt. Zum einen kann ein leichtes Druckgefühl in oder am Ohr entstehen und gleichzeitig wird das Gehör natürlich mehr belastet als in der letzten Zeit. Umgebungsgeräusche werden wieder wahrgenommen, wie das Ticken einer Uhr oder der tropfende Wasserhahn, was zum Teil im ersten Moment als Überforderung empfunden wird. Um sich besser einzugewöhnen, sollten Sie das Hörgerät zunächst immer nur für wenige Stunden tragen und Ihrem Ohr dann eine Pause gönnen. Ihr Hörgeräteakustiker sollte Sie dazu ausführlich beraten. Scheuen Sie nicht davor zurück, ihm diesbezüglich Fragen zu stellen.

Besuch beim Hörakustiker

Hörverluste liegen bei älteren Menschen oft schon längere Zeit vor, bevor es zu einer Hörgeräteanpassung kommt. Hier ist eine sensible Anpassung wichtig, da der Hörvorgang neu trainiert werden muss.
Gut ist, dass Studien ergeben haben, dass auch ein über lange Zeit entwöhntes Gehör wieder aktiviert werden kann. Dazu ist allerdings die Bereitschaft zur Mitarbeit erforderlich. Das tägliche Hörtraining ist von großer Bedeutung und sollte unbedingt in den Alltag integriert werden. Wichtig ist auch die sorgfältige Auswahl des passenden Hörsystems. Hier kann es von Vorteil sein, wenn der Interessent einen Familienangehörigen zur Unterstützung mit ins Hörstudio bringt, um sich nicht nur vom Akustiker, sondern auch einer nahestehenden Person beraten zu lassen. So kann der Entscheidungsprozess leichter fallen, aber es können auch mögliche Probleme, die der Person, die von der Hörschwäche betroffen ist, selbst gar nicht auffallen, zur Sprache gebracht werden.
Senioren sollten nicht davor zurückschrecken, ein Hörstudio aufzusuchen und sich ausführlich beraten zu lassen, denn die Einschränkung des Hörvermögens im Alter muss niemand akzeptieren.

Hinweis

Die Inhalte auf www.vivemus.de sollen lediglich zur Information dienen.

Sie können auf keinen Fall die professionelle Beratung und Behandlung durch einen ausgebildeten Arzt ersetzen.
Die Inhalte die auf der Seite www.vivemus.de zur Verfügung gestellt werden, können und dürfen daher nicht verwendet werden, um Diagnosen zu erstellen oder Behandlungen zu begründen und zu beginnen.