Familien, also Erwachsene, die sich liebevoll zusammentun und dann ein Kind oder auch mehrere Kinder in die Welt setzen, sind der engste Raum zwischen Menschen und die größte Nähe, die die meisten Menschen kennen. Kein Wunder also, dass hier die deutlichste Prägung, die größte Entwicklung und auch die meisten Konflikte auftreten. Im Laufe der Jahre kennt man sich, man findet seine Strategien im Umgang miteinander und mit dem Rest der Welt und man hat meist eine Familien-Blickrichtung auf das übrige Leben.
Nun werden die Kinder erwachsen und gründen ihre eigene Familie - so werden Eltern gleichzeitig zu Schwiegereltern und Kinder zu Schwiegerkindern. Das kann ganz wunderbar harmonisch beginnen, sich fortsetzen und gelingen oder das kann bei Abneigung auf den ersten Blick beginnen und auch dort enden.
Gründe für Konflikte zwischen Schwiegereltern und Schwiegerkindern
Konflikte zwischen Schwiegerkindern und Schwiegereltern scheinen eine gesellschaftliche Normalität - wenn man sich im Bekanntenkreis umhört - und führen zu enorm viel Stress und Frust. Das Potential für Konflikte ist vielfältig. "Wen liebst Du mehr? (Partnerin oder Mutter / Partner oder Vater) oder "Liebst Du mich noch?" sind die zentralen Fragen, die hinter Streit um Geld, Aufmerksamkeit, Erbe oder Kinderbetreuung stecken.
Im Grunde könnte es ganz einfach sein: Ein Schwiegerkind oder ein Schwiegerelternteil bringt in eine bestehende Prägung und ein ausgeklügeltes System von Bindungen und Verbündeten etwas Neues und Unbekanntes. Neues und Unbekanntes kann leicht Angst auslösen und so werden die eigenen Ängste aktiviert, die dann wiederum dazu führen, den anderen rundheraus abzulehnen, abzuwerten, für einen schlechten Menschen oder schlicht und ergreifend indiskutabel zu halten.
Die Situation ist oft verfahren
Auch in Schwieger-Beziehungen, die erfreulich und harmonisch beginnen, können sich über die Jahre Verletzungen ansammeln, Missverständnisse entstehen und schlussendlich kann die Beziehung sich so unerfreulich entwickelt haben, dass man den anderen lieber von hinten als von vorne sieht. Nun gehört derjenige aber ausgerechnet sehr eng zu dem Menschen, der uns am liebsten ist: Als Partner des eigenen Kindes oder als Eltern des Partners gibt es kaum engere Bindungen.
- Puh, wenn man dieses Schwiegerkind ohne die Tatsache, dass es die Frau des Sohnes oder der Mann der Tochter ist, auf der Straße träfe, würde man einfach woanders hinblicken und sich nicht weiter damit befassen!
- Puh, wenn diese Hexe oder dieser Knurrhahn nur ein entfernter Nachbar wäre und nicht ausgerechnet die eigene Schwiegermutter oder der ureigene Schwiegervater, würde man sich mit dem Hinterteil nicht mal anblicken müssen ... aber so?!
Das kommt Ihnen bekannt vor? Dann muss eine Lösung her!