Eine relativ neue mögliche Form der Untersuchung und damit in gewisser Weise der Vorsorge ist das geriatrische Screening, das in Ihrer Hausarztpraxis durchgeführt werden kann.
Hierfür gibt es kein genaues Alter, an dem das Screening gemacht werden kann, sondern die Vorgabe der gesetzlichen Krankenversicherung, dass die Daten einmal erhoben und dann frühestens nach 6 Monaten noch einmal erhoben und verglichen werden können.
Das geriatrische Screening soll es ermöglichen, alterungsbedingte Veränderungen frühzeitig objektiv zu erfassen, auf mögliche Auswirkungen im Alltagsleben hin zu hinterfragen und dann möglichst frühzeitig Maßnahmen zu ergreifen, mit denen das Voranschreiten von Einschränkungen verlangsamt werden kann.
Die Alterung unseres Körpers betrifft (jeweils in einem individuellen Ausmaß, einer unterschiedlichen Gewichtung und unterschiedlichem Lebensalter) alle Organsysteme. Dass die Augen altern, haben viele von uns schon um das vierzigste Lebensjahr herum festgestellt, wenn die erste Lesebrille benötigt wurde. Wenn die Sinne weiter nach und nach etwas schwächer werden, werden Hören, Sehen, Riechen, Schmecken und Tastsinn / Gleichgewichtssinn beeinträchtigt.
Aus diesen Veränderungen können sich zum Beispiel gehäufte Stürze erklären (Sehen und Gleichgewicht).
Da Stürze im höheren Lebensalter unter Umständen erhebliche Risiken bergen können (Bruch des Oberschenkelhalses), macht es also viel Sinn, frühzeitig Patienten herauszufinden, die stärker sturzgefährdet sind als andere, um hier die schwächer werdenden Sinne gezielt zu trainieren. In unserem Beispiel wären das eine Verbesserung des Sehens durch eine veränderte Brille oder eine Behandlung vom Grauen Star durch eine zwischenzeitlich notwendig gewordene Operation an den Augen Linsen (Katarakt Operation) oder die Diagnosestellung eines Grünen Stars (Glaukom, erhöhter Augeninnendruck).
Wenn nun auch noch der Gleichgewichtssinn gezielt durch den Einsatz von Physiotherapie/ Krankengymnastik trainiert wird, wird das Sturzrisiko dieses beispielhaften Menschen sich wieder verringern, wodurch die Gesundheit und das Wohlbefinden länger erhalten werden können und Krankenhausaufenthalte und schwere Erkrankungen etwas weniger wahrscheinlich werden.