Gesundheitsvorsorge ist nicht primär eine Frage des Älterwerdens, sondern hat unser gesamtes Leben hindurch einen Sinn. Während im Kindesalter recht engmaschig Vorsorgeuntersuchungen angeboten werden, gehen viele Menschen als Erwachsene eher selten zu ihrem Hausarzt. Allenfalls wenn eine akute Erkrankung den berühmten "gelben Schein" oder eine Behandlung erfordert, schauen sie in der Praxis vorbei.
Vielen Menschen ist gar nicht bewusst, dass die Alterung unseres Körpers biologisch gesehen schon mit dem Erwachsenwerden einsetzt. Ab 35 bieten die Krankenkassen und die privaten Krankenversicherungen die zweijährige Gesundheitsuntersuchung (auch "Gesundheitscheck") an, die seit 2008 um die Hautkrebsvorsorge erweitert wurde.
Während die Gesundheitsuntersuchung die Stoffwechselfunktionen und den Kreislauf ebenso wie die Gelenke und die psychische Gesundheit umfasst, wird beim Hautkrebsscreening tatsächlich der gesamte Körper von der Kopfhaut bis zu den Fußsohlen in Augenschein genommen und auf Auffälligkeiten hin untersucht.
Was wird gemacht?
Zu einer Gesundheitsuntersuchung gehört eine Blutentnahme (gemessen werden Blutzucker und Cholesterin) und eine Urinprobe, die auf Eiweiß, Entzündungszellen und rote Blutkörperchen hin untersucht wird.
Auch der Impfpass sollte bei diesem Termin überprüft werden, da einige Impfungen in regelmäßigen Abständen aufgefrischt werden sollten.
Da Sie für beide Untersuchungen Ihre Kleidung meist bis auf die Unterhose ablegen müssen, ist es sinnvoll, den Gesundheitscheck und die Hautkrebsvorsorge gleichzeitig zu machen und dann alle zwei Jahre zu wiederholen.
So lassen sich zwei Termine kombinieren und werden nicht mehr so schnell vergessen
Wann ist Gesundheitsvorsorge wichtig?
Vorsorge richtet sich auch an Sie, wenn Sie sich körperlich topfit fühlen. Viele beginnenden Krankheiten (allen voran der Diabetes mellitus und der Bluthochdruck) verursachen in den ersten Jahren nahezu keine echten Beschwerden oder Beeinträchtigungen. Gerade hier ist das frühzeitige Entdecken und Behandeln der beste Schutz vor den Spätfolgen, die unter Umständen erheblich sein können.
Für diese beiden Vorsorgeuntersuchungen gibt es keine Altersgrenze nach oben. Selbstverständlich können Sie sich gerne auch in höherem Lebensalter untersuchen lassen.
Ihr Hausarzt oder Ihre Hausärztin kann Ihnen bei dieser Gelegenheit auch besonders gut vermitteln, was "ganz normal" beim Älterwerden ist oder wo eine behandlungsbedürftige Erkrankung besteht.
Einzelne Krankenversicherungen geben ihren Versicherten die Gelegenheit, diesen Check jährlich statt zweijährlich durchführen zu lassen, was vor allem im Seniorenalter gerne genutzt werden sollte.
Um diese Untersuchung nutzen zu können, kann es sich empfehlen, eine Krankenzusatzversicherung abzuschließen. Prüfen Sie Ihren Vertrag!