Was macht denn nun heute eine halbwegs "richtige" Erziehung aus?
Kleine Kinder brauchen Sicherheit und Geborgenheit. Sie brauchen jemanden, der sich mit ihnen beschäftigt und ihnen etwas beibringt, indem er es Ihnen authentisch vorlebt. Kinder wollen Erfahrungen machen und dabei lernen, ihre Grenzen zu entdecken, ohne dabei an Leib und Seele geschädigt zu werden und sie brauchen eine möglichst robuste Umgebung, in der auch Natur, Dreck und Experimente einen Platz haben. Kinder brauchen den Kontakt zu anderen Kindern ebenso wie zu großen Menschen in verschiedenen Altersstufen und vor allem brauchen Sie Zeit. Auch Zeit alleine, möglichst ohne Alleinunterhalter wie elektronische Spielzeuge und Fernsehen von früh bis spät, um zu lernen, wie man sich konzentriert und wie man eine sich eine Sache vornimmt und dann beendet.
Die Medien, vor allem Fernsehen und Internet, sowie Elektronikspielzeug werden allerdings auch einen Teil ihres erwachsenen Lebens ausmachen, also sollten sie auch damit einen Umgang lernen.
Kleine Kinder müssen ihre Kräfte messen und einschätzen lernen und sie brauchen ein gewisses Maß an "Dreck", um ihr Immunsystem zu entwickeln.
Die Achtung vor Mensch, Lebewesen, Natur und Schöpfung sollten Kinder lernen; denn dieser eine blaue Planet soll uns beherbergen als einzig möglicher Lebensraum.
Das liest sich jetzt sehr viel und sehr wenig gleichzeitig und kann in jeder unterschiedlichen kleinen Persönlichkeit vollkommen anders aussehen.
Klar ist, dass es bei all diesen Dingen ganz unterschiedliche Herangehensweisen gibt. Und natürlich gibt es auch innerhalb einer Familie unterschiedliche Vorstellungen darüber, wie Kinder erzogen werden sollten. Hier liegt großes Konfliktpotential. Zum einen müssen sich erst einmal die Eltern darüber einig sein, wie sie ihren Nachwuchs erziehen wollen. Dann spielen aber auch Ansichten von Großeltern und anderen Bezugspersonen eine Rolle.