Ein Paar im Seniorenalter. Sie hat ihm den Arm um die Schulter gelegt und schaut ihn aufmunternd an. Er lächelt zurück

Prostatavergrößerung

Das sollte Mann wissen

Eine Prostatavergrößerung, medizinisch als benigne Prostatahyperplasie (BPH) bekannt, betrifft viele Männer im fortgeschrittenen Alter und ist ein Thema, über das jeder Mann Bescheid wissen sollte. Während ein gewisses Wachstum der Prostata im Laufe des Lebens normal ist, kann eine übermäßige Vergrößerung zu unangenehmen Symptomen führen, die den Alltag erheblich beeinträchtigen. Häufiger Harndrang, ein schwacher Urinstrahl oder das Gefühl, die Blase nicht vollständig entleeren zu können, sind nur einige der möglichen Anzeichen. Diese Beschwerden können nicht nur die Lebensqualität mindern, sondern auch auf ernstere Gesundheitsprobleme hindeuten. Daher ist es wichtig, sich frühzeitig mit den Ursachen, Symptomen und Behandlungsmöglichkeiten einer Prostatavergrößerung auseinanderzusetzen, um bei Bedarf rechtzeitig medizinische Hilfe in Anspruch nehmen zu können. Eine gute Vorsorge und ein gesundes Bewusstsein für den eigenen Körper sind entscheidende Schritte, um das Risiko von Komplikationen zu minimieren.

Was ist die Prostata?

Die Prostata, auch Vorsteherdrüse genannt, ist eine kleine, kastanienförmige Drüse, die einen wichtigen Teil des männlichen Fortpflanzungssystems bildet. Sie befindet sich unterhalb der Blase und umschließt den oberen Teil der Harnröhre, den Kanal, durch den der Urin aus der Blase nach außen gelangt. Die Hauptfunktion der Prostata besteht in der Produktion eines Teils der Samenflüssigkeit, die während der Ejakulation freigesetzt wird. Diese Flüssigkeit nährt und schützt die Spermien, indem sie ein alkalisches Milieu schafft, das den sauren pH-Wert der Vagina neutralisiert und somit die Überlebenschancen der Spermien erhöht. Darüber hinaus trägt die Prostata zur Regulation des Harnflusses bei, indem sie den Durchgang der Harnröhre steuert. Mit zunehmendem Alter kann die Prostata an Größe zunehmen, was Auswirkungen auf das Harnlassen haben kann, da die vergrößerte Drüse die Harnröhre einengen und den Urinfluss behindern kann.

Prostatavergrößerung im Alter

Die Prostatavergrößerung ist ein Phänomen, das vor allem mit zunehmendem Alter auftritt. Normalerweise hat die Prostata einen Durchmesser von etwa vier Zentimetern und wiegt rund 20 Gramm. Im Laufe der Jahre kann sie jedoch alters- oder krankheitsbedingt deutlich größer und schwerer werden. Während jüngere Männer bis zum 40. Lebensjahr selten von einer erheblichen Vergrößerung der Prostata betroffen sind, nimmt das Volumen der Drüse ab dem 50. Lebensjahr bei vielen Männern kontinuierlich zu. Diese Vergrößerung, auch als gutartige Prostatavergrößerung (benigne Prostatahyperplasie, BPH) bekannt, führt dazu, dass die Prostata zunehmend auf die Harnblase und die Harnröhre drückt. Dieser Druck kann zu verschiedenen Beschwerden wie häufigem Harndrang oder Schwierigkeiten beim Wasserlassen führen. Die altersbedingte Vergrößerung der Prostata ist ein natürlicher Prozess, der bei vielen Männern auftritt und in der Regel ab dem 60. Lebensjahr besonders ausgeprägt ist.

Die Symptome: Wie äußern sich Prostatabeschwerden?

Prostatabeschwerden können sich auf unterschiedliche Weise äußern, die je nach Ursache variieren. Typische Beschwerden sind:

  • Häufiger Harndrang
  • Schmerzen / Brennen beim Wasserlassen
  • Blut im Urin
  •  Erektionsstörungen

Treten eines oder auch mehrere dieser Symptome auf, sollte ein Arzt aufgesucht werden, um die Ursache zu klären und eine entsprechende Behandlung in die Wege zu leiten.

Besonders dringlich wird der Besuch beim Arzt, wenn zu diesen Symptomen weitere gesundheitliche Beschwerden einhergehen.

Vorbeugen – ist das überhaupt möglich?

Die gute Nachricht ist, dass es durchaus möglich ist, eine gesunde Prostata zu unterstützen. Denn Prävention und Vorsorge spielen eine entscheidende Rolle, um einer krankhaften Vergrößerung der Prostata vorzubeugen und frühzeitig ernsthafte Erkrankungen wie Prostatakrebs zu erkennen. Eine gesunde Lebensweise kann das Risiko einer Prostatavergrößerung verringern. Dazu gehören eine ausgewogene Ernährung reich an Obst, Gemüse und Ballaststoffen, regelmäßige körperliche Aktivität und der Verzicht auf übermäßigen Alkohol- und Nikotinkonsum. Besonders wichtig ist es, auf das Körpergewicht zu achten, da Übergewicht das Risiko für Prostatabeschwerden erhöhen kann. Neben diesen präventiven Maßnahmen sind regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen unerlässlich, insbesondere ab dem 50. Lebensjahr. Hier ist wichtig zu wissen, dass jeder gesetzlich versicherte Mann in Deutschland ab dem 45. Lebensjahr einmal pro Jahr eine Vorsorgeuntersuchung für Protatakrebs in Anspruch nehmen kann.

Durch Früherkennung können gutartige Veränderungen wie die benigne Prostata-Hyperplasie sowie ernstere Erkrankungen wie Prostatakrebs in einem behandelbaren Stadium diagnostiziert werden. Regelmäßige Arztbesuche, die Vorsorgeuntersuchung beim Urologen und die Achtsamkeit gegenüber den eigenen Körperfunktionen sind daher wesentliche Elemente einer effektiven Vorsorge.

Leben mit einer Prostatavergrößerung

Das Leben mit einer Prostatavergrößerung kann herausfordernd sein, aber mit einigen einfachen Maßnahmen lässt sich der Alltag deutlich erleichtern. Ein effektives Blasenmanagement ist entscheidend, um den Harndrang besser zu kontrollieren. Dazu gehört, die Flüssigkeitsaufnahme auf den Tag zu verteilen und koffeinhaltige oder alkoholische Getränke zu vermeiden, da sie die Blase reizen können. Es kann auch hilfreich sein, regelmäßig die Toilette aufzusuchen, um die Blase vollständig zu entleeren und damit vor allem nächtlichen Harndrang zu minimieren. Außerdem gibt es Produkte, die einen diskreten Schutz bei unkontrolliertem Harnverlust bieten.

Stressbewältigung spielt ebenfalls eine wichtige Rolle, da Stress die Symptome verstärken kann. Entspannungstechniken wie Meditation, Atemübungen oder leichte körperliche Aktivitäten können helfen, Stress abzubauen und das Wohlbefinden zu verbessern. In der Partnerschaft ist offene Kommunikation besonders wichtig. Da Prostatavergrößerung auch das sexuelle Leben beeinflussen kann, sollten Paare darüber sprechen und gemeinsam nach Lösungen suchen, um das Vertrauen und die Intimität aufrechtzuerhalten. Mit diesen Strategien lässt sich der Alltag trotz Prostatavergrößerung gut bewältigen und die Lebensqualität erhalten.

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

Die Behandlungsmöglichkeiten bei einer Prostatavergrößerung sind vielfältig und richten sich nach dem Schweregrad der Symptome sowie dem allgemeinen Gesundheitszustand des Betroffenen. In vielen Fällen kann eine konservative Therapie ausreichen, bei der zunächst auf eine Veränderung des Lebensstils gesetzt wird. Dazu gehören eine angepasste Ernährung, sportliche Betätigung, eine regelmäßige Blasenentleerung und der Verzicht auf reizende Substanzen wie Koffein und Alkohol. Zudem stehen verschiedene Medikamente zur Verfügung, die die Muskulatur der Prostata entspannen und so den Harnfluss verbessern. Es gibt auch Medikamente, die das Wachstum der Prostata verlangsamen können. 

Welche Maßnahme sinnvoll sind und ob Medikamente zum Einsatz kommen, muss gemeinsam mit dem Arzt entschieden werden.

Sollten die Maßnahmen nicht den gewünschten Erfolg bringen oder sich die Symptome sogar verschlimmern, kann ein chirurgischer Eingriff in Erwägung gezogen werden. Ob eine solche Behandlung zielführend ist, hängt natürlich immer vom individuellen Fall ab.

Hinweis

Die Inhalte auf www.vivemus.de sollen lediglich zur Information dienen.

Sie können auf keinen Fall die professionelle Beratung und Behandlung durch einen ausgebildeten Arzt ersetzen.
Die Inhalte die auf der Seite www.vivemus.de zur Verfügung gestellt werden, können und dürfen daher nicht verwendet werden, um Diagnosen zu erstellen oder Behandlungen zu begründen und zu beginnen.