Eine bunte Mischung aus Obst, GemüseGetreide und Körnern: ganz links Grapefruit und Ingwer, ganz rechts Blaubeeren, Mandeln und ein Stück Granatapfel

Vitaminmangel im Alter

Oft kommt Vitaminmangel im Alter unbemerkt - so können Sie vorbeugen

Eine häufige Form der Mangelernährung im Alter ist der Vitaminmangel. Eigentlich müsste in Deutschland niemand davon betroffen sein, schließlich ist die Versorgungslage insgesamt gut. Dennoch leiden bis zu zwei Drittel aller älteren Menschen in Deutschland an einer Form der Mangelernährung, darunter ist der Vitaminmangel ein besonders häufiges Phänomen. Besonders häufig kommt der Vitamin B-Mangel im Alter vor.
Verschiedene Studien und Untersuchungen haben ergeben, dass es sich bei einer Unterversorgung in diesem Bereich bei weitem um kein harmloses Phänomen handelt, sondern vor allem ein Defizit des Vitamin-B12 schwerwiegende Folgen haben kann. So besteht unter anderem der Verdacht, der Verlauf von Demenz könne dadurch negativ beeinflusst werden. Zahlreiche weitere körperliche Beeinträchtigungen können durch die unzureichende Aufnahme verschiedener Vitamine erklärt werden.
Aus diesen Gründen sollte der Vitaminmangel im Alter keinesfalls auf die leichte Schulter genommen werden.

Wie entsteht Vitaminmangel?
Nicht selten sind Senioren von Vitaminmangel betroffen. Dieser kann auf unterschiedliche Weise entstehen.
Zum einen kann der Alterungsprozess dazu beitragen, dass es zu einem Mangel kommt. Kau- und Schluckbeschwerden sind häufig Grund für einseitige Ernährung, aber auch Verdauungsstörungen, Appetitlosigkeit und verschiedene Erkrankungen des Magens oder des Darms können zu einer mangelhaften Versorgung mit Vitaminen führen. Dazu kommt, dass ältere Menschen in einigen Situationen wie zum Beispiel nach einer Operation oder in Folge einer Erkrankung einen erhöhten Vitaminbedarf haben, diesen aber gar nicht allein über die Nahrung ausgleichen können. Oftmals ist auch die Einnahme von Medikamenten die Ursache für Mangelerscheinungen, da Abführmittel, Antibiotika und viele andere Medikamente die Aufnahme von Vitaminen behindern.

Anzeichen und Auswirkung des Vitaminmangels
Die Bandbreite der Mangelerscheinungen ist groß. Appetitlosigkeit, Abgeschlagenheit, Müdigkeit, Unkonzentriertheit und Schwindel können erste Anzeichen sein.
Auf längere Sicht kann Vitaminmangel zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen führen: Osteoporose, Muskelschwäche und Depressionen sind nur einige der möglichen Auswirkungen.

Im Anfangsstadium bleibt der Mangel häufig unentdeckt, da die Auswirkungen zu unspezifisch sind und oft gar nicht auffallen.
Daher sollten auch kleinere Veränderungen im äußeren Erscheinungsbild wie blasse Haut, Haarausfall oder trockene Haut ernst genommen werden.

So beugen Sie dem Vitaminmangel im Alter vor

Täglich eine Vitamintablette einzunehmen und sich darauf zu verlassen, dass damit alles für die Gesundheit getan ist, reicht leider nicht aus. In Absprache mit Ihrem Arzt kann es durchaus empfehlenswert sein, bestimmte Vitaminpräparate oder Nahrungsergänzungsmittel zusätzlich zur Nahrung aufzunehmen, doch ein alleiniges Allheilmittel sind diese Stoffe nicht.

Sind Sie körperlich vollkommen fit und leiden unter keinerlei Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes, können Sie dem Vitaminmangel durch eine ausgewogene Ernährung vorbeugen. Achten Sie darauf, sich möglichst abwechslungsreich zu ernähren, viel frisches Obst und Gemüse zu essen und auch Vollkornprodukte in den Speiseplan aufzunehmen. Auch Fisch und Fleisch sollten regelmäßig verzehrt werden wohingegen Fertiggerichte und Fast Food möglichst selten auf den Tisch kommen sollten.
Dazu ist es wichtig, auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr zu achten. Etwa zwei Liter Mineralwasser, Kräutertee oder Saftschorle sollten pro Tag getrunken werden.

Auch bei der Zubereitung der Nahrung können Sie einiges tun, um die Vitaminausbeute zu erhöhen. So empfiehlt es sich Obst und Gemüse möglichst frisch zu kaufen und zu verwenden oder ersatzweise auf Tiefkühlprodukte zurückzugreifen. Generell sollten möglichst naturbelassene Produkte anstelle von Konserven und Fertigprodukten verwendet werden. Gemüse sollte besser gedünstet als gekocht werden, außerdem ist es sinnvoller Speisen aufzuwärmen als sie über längere Zeit warm zu halten.

Unsere Gesundheitsexpertin

Unsere medizinischen Fachtexte werden von Anke Prczygodda verfasst.

Anke Prczygodda ist Fachärztin für Allgemeinmedizin in Kiel und hat sich speziell für den Bereich ambulante geriatrische Rehabilitation qualifiziert.
Unsere Texte stammen also aus der Feder einer ausgewiesenen Expertin für Altersheilkunde.

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