3 Frauen: Großmutter, Mutter und Tochter bzw Enkeltochter reichen sich die Hand

Mehrgenerationenhaus

Miteinander statt Nebeneinander - ein Wohnprojekt für Alt und Jung

Alternative Wohnkonzepte gewinnen zunehmend an Bedeutung, denn steigende Lebenserwartung und eine immer größere werdende Zahl an Singlehaushalten erfordern Alternativen für das Leben im Alter. In früheren Zeiten hat die allgegenwärtige Großfamilie die Aufgabe übernommen, die heute ein Mehrgenerationenhaus zu erfüllen versucht. Alt und Jung leben in einem Mehrgenerationenhaus nicht nur unter einem Dach, sondern auch miteinander.
Die ältere Generation übernimmt die traditionellen Aufgaben der Großeltern, passt zum Beispiel auf die kleinen Kinder auf, während die Eltern bei der Arbeit sind. Die jüngere Generation kümmert sich im Gegenzug um andere Dinge, erledigt zum Beispiel Einkäufe oder ist bei Behördengängen behilflich. Auf diese Weise entsteht ein Miteinander, das es sonst nur in der Großfamilie gibt.

Das Mehrgenerationenhaus bietet älteren Menschen ebenso wie Familien mit Kindern Chancen und Möglichkeiten.

Ob als Single oder als Paar, wenn Sie keine Familie in der Nähe haben oder diese nicht für das Konzept des Mehrgenerationenwohnens zu begeistern ist, dann kommt für Sie vielleicht ein entsprechendes Projekt in Ihrer Gemeinde oder dem Umland infrage. An immer mehr Orten in Deutschland entstehen Mehrgenrationenhäuser oder entsprechende Wohnanlagen. Ist Ihnen kein solches Projekt bekannt, fragen Sie bei Ihrer Ortsverwaltung nach. Gibt es eine entsprechende Einrichtung oder wird diese gegenwärtig geplant, kann man Ihnen dort sicherlich weiterhelfen. Eventuell sind auch entsprechende Vorhaben aus benachbarten Orten oder dem Landkreis bekannt.

Aufbau eines Mehrgenerationen-Wohnprojektes

Noch gibt es längst nicht in allen Orten ein sogenanntes Mehrgenerationenhaus. Daher ist vielerorts Eigeninitiative gefragt. Wenn Sie sich für ein derartiges Wohnprojekt interessieren, fragen Sie bei der Ortsverwaltung / Stadtverwaltung nach vorhandenen Einrichtungen bzw. Fördermöglichkeiten. Auch die Bundesregierung fördert derartige Wohnprojekte. Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend informiert auf seiner Homepage.

Der Weg als Ziel
Begreifen Sie die Errichtung eines Mehrgenerationenhauses als Chance, denn bereits während der Planungs- und Aufbauphase entsteht ein enger Kontakt unter allen Mitwirkenden und die Basis für das spätere Zusammenleben unter einem Dach wird geschaffen.
Bereits beim Aufbau eines Wohnprojekts sollte die Zukunft im Auge behalten werden. So empfiehlt es sich zum Beispiel, einige der Wohnungen von Beginn an barrierefrei zu gestalten. Auch ein Garten für gemeinsame Aktivitäten ist ein nicht zu vernachlässigender Bereich. Wichtig ist auch die Größe der Wohnanlage. Suchen Sie nach einer Lösung nur für sich selbst oder soll ein größeres Wohnprojekt entstehen?

Vorteile des Mehrgenerationenwohnens

  • eigenständiges Wohnen
  • gegenseitige Unterstützung
  • soziale Kontakte
  • Senioren können länger zuhause leben
  • in der Regel kostengünstiger als Seniorenresidenzen oder Seniorenheime

Nachteile von Mehrgenerationenhäusern

  • Konfliktpotential durch die räumliche Nähe und unterschiedliche Sichtweisen
  • Hinauszögern der Inanspruchnahme professioneller Pflege
  • Belastung einzelner Bewohner, die es allen Recht machen wollen und nicht "Nein" sagen können