Der Graue Star, die Trübung der Augenlinse bei zunehmendem Lebensalter, hat seine Bezeichnung nach der grauen Farbe, die die verdichtete Augenlinse dann bei der Aufsicht annimmt. Nicht nur Menschen, sondern auch in Ehren gealterte Tiere bekommen diese Linsentrübung. Diese Alterserkrankung des Auges ist seit Jahrhunderten bekannt. Schon im alten Babylon in vorchristlicher Zeit soll der Starstich, also die Entfernung der trüb gewordenen Linse durch einen seitlichen Stich in das Auge, praktiziert worden sein.
Diese Linsentrübung geht sehr langsam vonstatten, sodass die daraus resultierende Verschlechterung des Sehvermögens auch nur schleichend entsteht und in den frühen Formen oftmals noch gar nicht wahrgenommen wird. Beim Vorliegen eines Grauen Stars (Fachausdruck: Katarakt) sieht verschwommen, fast wie durch Milchglas und wird gleichzeitig sehr empfindlich für Blendung. Entgegenkommende Fahrzeuge bei schlechter Witterung oder Dunkelheit verursachen eine sehr unangenehme Blendung, weil die Lichtstrahlen durch die vielen kleinen Einlagerungen in die Augenlinse reflektiert werden.
Durch die Trübung der Augenlinse wird auch die Fähigkeit, schnell vom Hellen ins Dunkle oder vom Dunklen ins Helle wieder scharf sehen zu können (Adaptation), beeinträchtigt, sodass man länger braucht, sich auf eine Veränderung der Helligkeit mit dem Auge einzustellen.
In hohem Lebensalter bekommen nahezu 100% aller Menschen einen Grauen Star, in seltenen Fällen tritt die Linsentrübung auch früher ein.
Offenkundig scheint die natürliche UV-Strahlung aus dem Sonnenlicht an der Alterung der Augenlinse beteiligt zu sein, sodass das frühzeitige und konsequente Tragen einer Sonnenbrille mit einem hochwertigen und möglichst guten UV-Schutz eine gewisse vorbeugende Wirkung auf die Entstehung der Katarakt hat.