Es gibt wohl kaum etwas, das uns Menschen so bewegt, wie Geburt und Sterben. Und während es kaum eine größere Freude gibt, als die Ankunft eines neuen kleinen Menschen zu begrüßen und sich mit den Eltern und der Familie zu freuen, macht kaum etwas mehr Angst und Unsicherheit als die Auseinandersetzung mit dem Sterben und Tod eines nahestehenden Menschen.
Gerade weil das Thema Tod lange Zeit kräftig tabuisiert wurde und auch heute noch nicht unbedingt einen offenen und "ganz normalen" Platz in unserem Leben einnimmt, löst es vielleicht Angst aus, wenn Sie damit konfrontiert werden. Der Tod ist nichts Planbares. Er entzieht sich Ihrer Kontrolle und der Kontrolle all derer, die damit in Kontakt kommen. Er ist nicht unbedingt schön und sanft und friedlich, sondern kann überwältigend, roh und laut daher kommen und unterscheidet sich damit letztlich gar nicht so sehr vom Leben, das auch alle diese Qualitäten umfasst und selten in geraden Bahnen verläuft.
In der Zeit des Sterbens und Abschiednehmens von einem geliebten Menschen tut es Ihnen gut, wenn Sie Unterstützung und Hilfe finden und diese auch annehmen können. Wenn Sie einen Platz finden, um Ihre Fragen zu stellen, vielleicht einige Antworten, vor allem aber viel Verständnis zu finden. Wenn Sie Respekt für Ihre Verunsicherung und tief gehende Ängste erfahren und wenn auch die unangenehmeren Gefühle wie Wut und Zorn einen Platz finden dürfen.
Jeder sterbende Mensch geht seinen eigenen Weg, auf dem wir ihm nicht mehr folgen können und wenn wir ihn ein Stück weit begleiten können und dürfen, kann er vielleicht seinen eigenen Weg ein wenig leichter gehen, aber auch wir, die wir zurückbleiben, erfahren etwas sehr Wertvolles und Inniges.