Ordner mit der Aufschrift Riester-Rente und Staatliche Förderung, dazu ein 50 Euroschein und ein 10 Euroschein

Riester Rente

Lohnt sie sich und für wen ist sie sinnvoll?

Wer seine gesetzlichen Rentenbezüge aufstocken will, ohne die Beiträge dafür allein zu zahlen, kann mit staatlicher Förderung in seine Altersvorsorge investieren.
Parallel dazu werden jedem Sparer attraktive Zulagen gezahlt.

Wer kann die Riester-Rente nutzen?
Wer rentenversicherungspflichtig beschäftigt oder verbeamtet ist, kann die Vorteile dieser privaten Altersvorsorge nutzen. Darüber hinaus können Ehepartner über einen eigenen Zulagenvertrag von der staatlichen Förderung profitieren, wenn der Partner einen Vertrag abgeschlossen hat.
Staatliche Zulagen winken auch demjenigen, der sich in der Elternzeit befindet, arbeitslos ist oder eine gesetzliche Erwerbsminderungsrente bezieht.
Besonders lohnend ist diese Form der Altersvorosrge für Familien mit Kindern, da diese die Kinderzulagen erhalten.

Was muss eingezahlt werden?
Als Mindestbetrag müssen jährlich mindestens 60 Euro als Sockelbetrag in den Riester-Vertrag eingezahlt werden.
Junge Menschen, die sich bis zum 25. Geburtstag für diese Variante entscheiden, bekommen 200 Euro als Bonus auf ihrem Vertrag gutgeschrieben.
Grundsätzlich müssen mindestens 4% des Vorjahresbruttoeinkommen als Mindestbeitrag eingezahlt werden, um die volle Förderung zu erhalten. Wenn Sie weniger einzahlen, erhalten Sie auch nur eine anteilige Riester-Förderung.
Es ist zu empfehlen, regelmäßig zu prüfen, ob Sie wirklich den vollen Beitrag leisten, um sich 100% der Zulagen zu sichern. Ein Jobwechsel, eine Gehaltserhöhung oder eine Anpassung der Arbeitszeit können Einfluss haben und müssen beachtet werden.

Was bietet die Riester Rente?

Abhängig von der Vertragsgestaltung kann der Vertragsinhaber von einer lebenslangen Rente profitieren, die mit oder ohne Garantiezeit vereinbart werden kann.
So besteht die Chance, eine lebenslange Rentenzahlung mit Todesfallleistung zu vereinbaren.
Das bis dahin angesparte Kapital wird abzüglich gezahlter Renten nach dem Tode des Vertragsinhabers in der Höhe der noch nicht ausgezahlten Renten an die Angehörigen ausgezahlt.
Verstirbt der Versicherungsnehmer vor dem Beginn der Leistungserbringung, kann das Vorsorgevermögen an die Hinterbliebenen vererbt werden.
Sollen die zu Lebzeiten steuerlichen Vorteile und Zulagen erhalten bleiben, muss das vererbte Geld auf den Riester-Vertrag des Lebenspartners übertragen werden. Zur Voraussetzung gehört, dass beide Partner zum Todeszeitpunkt in einer Gemeinschaft gelebt haben.

Riester Fondssparplan

Wer sich für eine Riester-Förderung entscheidet und in einen Riester-Fondssparplan anlegen will, kann mit höheren Renditen rechnen.
Für sicherheitsorientierte Anleger gilt, dass die Riester-Garantie vor Verlusten schützt. Riestern mit den Ertragschancen von Fonds lohnen sich in erster Linie für jüngere Menschen und weniger für Senioren. In jüngerem Alter bleibt genügend Zeit, Rückschläge im Laufe von Jahren wieder aufzuholen. Je kürzer Geld investiert wird, desto höher ist das Risiko, am Ende der Laufzeit mit niedrigeren Gewinnen zu kalkulieren.
Jedoch müssen Kapitalanleger in einen Riester-Fondssparplan keine Verluste fürchten, denn zum Beginn des Rentenalters müssen alle eingezahlten Beiträge wie auch die staatlichen Zulagen zur Verfügung stehen. Aufgrund dieser Sicherheit kann ein Riesterfondsparplan auch für Senioren geeignet sein.

Gesetzliche Garantie nimmt Einfluss auf die Anlagestrategie
Damit sich der Riester-Sparer auf seine Garantie verlassen kann, müssen die Anbieter von Riester-Fondssparplänen bestimmte Anlagestrategien verfolgen.
In der Regel verfügen die Sparpläne über wichtige Anlagebausteine. Aktienfonds sollen für die Rendite sorgen und für die Sicherung der Garantie stellen Garantie-, Geldmarkt- und Rentenfonds entsprechendes Deckungskapital zur Verfügung.
Jeder Anbieter kann jedoch eine individuelle Anlagestrategie verfolgen, die von statisch bis dynamisch reicht und auch dem „älteren Semester“ Erträge in Aussicht stellt, sodass einige Angebote für Senioren äußerst attraktiv sein können.

Renditen und Sicherheiten in Einklang bringen
Während die dynamische Anlagevariante, je nach Lage der Börse, bis zu 100 Prozent auf Aktien setzt, wird bei der statischen und sicherheitsorientierten Variante von Beginn an ein Teil des Kapitals in Sicherheiten investiert, was andererseits jedoch die Ertragschancen schmälert.
Grundsätzlich gilt für jede Form der Kapitalanlage: je höher die Anlagerisiken, desto höher fallen auch die Ertragschancen aus.
Jeder Riester-Anleger sollte berücksichtigen, dass sich die Garantie lediglich auf das Laufzeitende bezieht. Wer vorher sein Geld benötigt, muss auch mit Verlusten rechnen.

Flexibilität & Kosten

Das müssen Sie wissen

Meist lassen sich Fondssparpläne an die individuelle Lebenssituation anpassen. Konkret bedeutet dies, dass mit fortschreitendem Alter der aktuelle Fondsbestand von risikoreichen Aktien zu konservativen Papieren umgeschichtet werden kann.

Wer den Anbieter wechseln will, muss meist mit zusätzlichen Kosten rechnen und je später ein solcher Wechsel erfolgt, desto höher ist meist auch der zu zahlende Ausgabeaufschlag für einen neuen Fondssparplan.
In der Regel bieten alle Anbieter von Riester-Fondssparplänen eine Gewinnsicherung an. Diese beginnt meist fünf Jahre vor dem Eintritt in den Ruhestand, um alle bis dahin erzielten Gewinne abzusichern.

Wer Fondsanteile erwirbt, muss mit Kosten rechnen, die man als Ausgabeaufschlag bezeichnet.
Bis zu fünf Prozent von der Einzahlungssumme können dann fällig werden. Hinzu kommen oft noch sogenannte Managementgebühren hinzu.
Wer bei einem freien Fondsvermittler „einkauft“, kann in der Regel mit einem attraktiven Rabatt auf den Ausgabeaufschlag rechnen.

Ausgabeaufschlag
Die Verkaufsprovision des Vermittlers wird als Ausgabeaufschlag bezeichnet und wer hierbei einsparen will, kann es auch bei einem Fondsvermittler versuchen, der Fondsanteile in der Regel günstig verkauft.
Jedoch sollte der Rabatt nicht das einzige Entscheidungskriterium bei einem Riester-Angebot sein. Wer einen erhöhten Beratungsbedarf hat, sollte seinen Riester-Fondssparplan dort abschließen, wo über Anlagerisiken aufgeklärt wird und das persönliche Beratungsgespräch im Mittelpunkt steht.

Wohn Riester als Altersvorsorge

Eine private Altersvorsorge stockt die gesetzliche Rente auf und verhindert finanzielle Engpässe im Ruhestand. Wer mithilfe staatlicher Förderungen Kapital bilden will, kann sich für die Riester-Rente entscheiden.

Zu den Vorsorgeprodukten gehören nicht nur Banksparpläne, private Rentenversicherungen und Kapitallebensversicherungen, sondern immer häufiger entscheiden sich die Menschen für Wohneigentum.
Wer es schafft, rechtzeitig bis zum Ruhestand die eigenen vier Wände abzuzahlen, muss von seinen Rentenbezügen keine Miete mehr zahlen. Hinzu kommt, dass die eigene Immobilie meist mit einer Wertsteigerung versehen ist und eine Form der Altersvorsorge bietet, von der man bereits in der Gegenwart profitieren kann.

Die staatlich geförderte Eigenheimrente erweist sich als nützlicher Baustein, mit staatlichen Zulagen und steuerlichen Erleichterungen Wohneigentum zu bilden.
Mit dem Wohn Riester bekommt jeder Förderberechtigte ein sinnvolles Altersvorsorgeprodukt an die Hand, für die eigenen vier Wände zu sparen.

Steuern & mehr beim Wohn Riestern

Das müssen Sie wissen

Wer den Wohn Riester als Altersvorsorgeprodukt nutzen will, darf sein Eigenheim nicht vor dem 1. Januar 2008 angeschafft haben.
Grundsätzlich sind die Förderbedingungen der herkömmlichen Riester-Rente und des Wohn Riesters identisch, wobei das Kapital aus der Eigenheimrente für die Tilgung des Baudarlehens verwendet werden kann.
Hinzu kommt, dass bei zulagenberechtigten Ehepartnern die Regel gilt, dass die Wohn Riester-Förderung doppelt eingesetzt werden kann.

Welche Kriterien gelten für die Besteuerung?
Wie beim „normalen“ Riester-Sparvertrag gilt auch für den Wohn Riester das Prinzip der nachgelagerten Besteuerung. Dies bezieht sich beim Wohn Riester auf die Tilgungsleistungen, während in der Anspar- und Tilgungsphase staatliche Zulagen steuerfrei sind. Erst mit dem Eintritt ins Rentenalter muss nachgelagert besteuert werden und das geförderte Kapital mit dem persönlichen Steuersatz versteuert werden muss.  Die staatlichen Zulagen unterliegen ebenso der Besteuerung, wobei zwei Prozent Zinsen anfallen.

Steuerschuld lässt sich zusätzlich reduzieren
Will der Immobilienbesitzer zum Beginn der Verrentung seine Steuerschuld begleichen, kann er mit einem attraktiven Abschlag in Höhe von 30 Prozent rechnen. Parallel dazu besteht die Möglichkeit, über einen Zeitraum von höchstens 25 Jahren die Steuerschuld zurückzuzahlen.

Der Wohn Riester eignet sich für selbst genutzte Immobilien, die sich auf deutschem Boden befinden müssen, wobei es keine Rolle spielt, ob es sich um ein Haus oder eine Eigentumswohnung handelt.
Wer ein Mehrfamilienhaus erwirbt oder sich für den Kauf eines Hauses mit einer Einliegerwohnung entscheidet, kann den herkömmlichen Wohn Riester nicht einsetzen. Jedoch können trotzdem staatliche Zulagen über den konventionellen Riester-Vertrag genutzt werden.